Designiert als „jûyô-tôken“ im Zuge der 48. Sitzung vom 11. Oktober 2002
katana: mumei Ayanokôji (綾小路)
Abmessungen: nagasa 70,2 cm, sori 2,0 cm, motohaba 2,5 cm, sakihaba 1,55 cm, kissaki-nagasa 1,9 cm, nakago-nagasa 15,8 cm, nakago-sori 0,1 cm
Form: shinogi-zukuri, iori-mune, schlanke mihaba mit Verjüngung zur Spitze hin, die Klinge behält trotz der ô-suriage einen tiefen koshizori, ko-kissaki, insgesamt eine elegante sugata
kitae: dicht und wunderschön verschmiedete ko-itame mit ji-nie und nie-utsuri
hamon: suguha-chô gemischt mit ko-chôji, ko-gunome und ko-midare, dazu stellenweise Härte-elemente, die an karimata (雁股, zweigeteilte Pfeilspitzen) erinnern, die Elemente des hamon sind insgesamt eher dicht arrangiert und es finden sich ashi, yô und punktuell klein dimensionierte yubashiri, der noiguchi ist breit, etwas unterdrückt und weist viel ko-nie auf
bôshi: unterdrückt, zu yakitsume tendierendes bôshi mit hakikake
nakago: ô-suriage, kiri-jiri, ô-sujikai-yasurime, ein mekugi-ana, mumei
Erklärung: Von der Kyôtoer Ayanokôji-Schule sind uns Klingen von Sadatoshi (定利) und Sadayoshi (定吉) erhalten geblieben. Die meikan-Listen datieren Sadatoshi in die Bun´ei-Periode (文永, 1264-1275). Laut einer Theorie arbeitete Sadatoshi ganz in der Nähe von Rai Kuniyuki (来国行) und beide sollen sehr eng zusammengearbeitet und teilweise sogar daisaku-Arbeiten füreinander angefertigt haben. Wenn man sich aber die Arbeitsweise von Sadatoshi und Sadayoshi ansieht, kann man die elegante und klassische Interpretation auf den ersten Blick eher in das Umfeld von Awataguchi Kuniyasu (粟田口国安) einordnen. Und auch von den eng arrangierten und klein dimensionierten midare-Elementen des hamon, die teilweise zu nijûba tendierenden Bereiche, und dem unterdrückten nioiguchi her wirken die Klingen älter als die Arbeiten Kuniyukis. Hätte eine Beziehung Ayanokôji Sadatoshis zu Rai Kuniyuki beständen, dann hätte sich dies in den letzteren Jahren Sadatoshis und den frühen Kuniyukis abgespielt.
Dieses katana ist ô-suriage und mumei. Es zeigt eine fein, dicht und wunderschön verschmiedete ko-itame und einen auf suguha basierenden hamon mit eingemischtem ko-chôji, ko-gunome, ko-midare und karimata. Die einzelnen Elemente des hamon sind dicht arrangiert, der nioiguchi ist etwas unterdrückt, und das bôshi weist hakikake auf. Sprich die äußerst elegante Klinge zeigt sehr deutlich die typischen Charakteristika der Ayanokôji-Schule.
jûyô-tôken Nr. 11294
Designationsschrift
katana, mumei: Ayanokôji (綾小路)
Abmessungen: nagasa 70,2 cm, sori 2,0 cm
Formgebung: shinogi-zukuri, iori-mune, schmale mihaba, tiefer koshizori, ko-kissaki, insgesamt eine sehr elegante sugata
kitae: dicht und wunderschön verschmiedete ko-itame mit ji-nie und nie-utsuri
hamon: suguha-chô gemischt mit ko-chôji, ko-gunome, ko-midare, karimata, ashi und yô, punktuell klein dimensionierte yubashiri, der noiguchi ist breit, etwas unterdrückt und weist viel ko-nie auf
bôshi: unterdrückt, zu yakitsume tendierendes bôshi mit hakikake
nakago: ô-suriage, mumei, ô-sujikai-yasurime, ein mekugi-ana
Aufgrund des Resultates des shinsa-Komitees wird dieses Schwert als jûyô-tôken klassifiziert.
NBTHK
Präsident: Yamanaka Sadanori (山中貞則)
- Oktober 2002
Sayagaki:
城州綾小路定利
Jôshû Ayanokôji Sadatoshi
雖大磨上無銘同工ノ特色ヲ顕現シ古香有之而出来宜焉 可然珍重或
kore wa ô-suriage mumei, dôkô no tokushoku o kengen shi, kokô ni ari, shikamo deki
yoroshii – shikarubeki chinchô aru
Hier handelt es sich zwar um eine ô-suriage-mumei-Klinge, doch sie zeigt die typischen, klassischen Charakteristika dieses Schmiedes und hat darüberhinaus eine exzellente deki – sie ist daher als selten
und wertvoll einzustufen
刃長貮尺参寸二分有之
hachô ni-shaku san-sun ni-bu ari kore
Klingenlänge 2 shaku 3 sun 2 bu (~ 70,2 cm)
平成辛巳暦無月下浣邉探山鑒記
Heisei kanoto-mi koyomi kaminazuki-kakan Hen Tanzan kangami-shirushite [kaô]
begutachtet und notiert von Hen Tanzan (ein Pseudonym Tanobes) im letzten Drittel des Oktobers des Jahrs der Schlange der Heisei-Periode (2001)